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2. Advent - Geduld haben ist nicht jedermanns Sache!

Liebe Lesergemeinde!

Wir sind in der Adventszeit!

Am 2. Advent freue mich nach Gottesdienst und der Nachmittagsandacht mit Kindern in der Erlöserkirche auf einen gemütlichen Spätnachmittag im Wohnzimmer. Der Plätzchenteller steht schon bereit. Der Apfelpunsch ist schnell angewärmt. Jetzt ist Sonntag in der Pastorenfamilie. Im Kamin knistert ein munteres Feuer, ich mache es mir in meinem Sessel bequem. Gemütlich trifft die Familie nach und nach im Wohnzimmer ein, verschiedene Gespräche beginnen unter uns Fünfen.

Aber ich erinnere mich, das war auch mal anders: „Papa, wann kommt der Nikolaus?“ und „Wie lange dauert es noch bis Weihnachten?“ „Mama, wie lange müssen wir noch warten, bis das Christkind vorbeikommt?“ Kinder können manchmal nicht warten. Aber ist das bei Erwachsenen wirklich so anders?

„Es wird Zeit, dass endlich Weihnachten ist, dann habe ich ein paar Tage dienstfrei, Immer dieser Stress in der Vorweihnachtszeit!“ Oder „Mich nervt es, durch die Stadt zu gehen. Weihnachtsmarkt, volle Kaufhäuser, Menschenmassen auf den Straßen und kein Parkplatz. Das brauch ich nicht!“

Ich weiß nicht was für Sie der Advent ist? Freude, Ruhe und Besinnlichkeit? Oder Hektik und Stress?

Für uns als Christen ist die Adventszeit eine vierwöchige Vorbereitungszeit auf das Kommen des Reiches Gottes. Klar gibt es da auch mal Hektik und Stress, aber vor allem geht es darum, sich Gedanken zu machen über die Ankunft Gottes in unsere Welt. Der Adventskranz ist nicht nur ein Kranz mit brennenden Kerzen, sondern Zeichen, wir nähern uns dem Höhepunkt: Weihnachten.

Die vier Adventssonntage sollen uns einen Ruhepunkt geben in dem Alltag der Woche. Sie wollen uns auf Weihnachten einstimmen. Jesus Christus kommt und in ihm kommt Gott. Der 2. Advent ist der Sonntag an dem die Sehnsucht nach Gottes Kommen thematisiert wird und zugleich spricht dieser Sonntag auch von der Hoffnung auf Erlösung.

„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“

Blicke nach oben, auf das Unerwartete, Gott kommt um dich zu erlösen, um dich frei zu machen von allem, was dich von ihm trennt. Und diese Erlösung ist Geschenk Gottes an dich in dem kleinen Kind in der Krippe. Mich macht das nachdenklich und lässt mich grübeln über mein Leben. Mich lässt das hoffen, dass mein Leben bei all meinem Versagen und meinen Fehlern doch sinnvoll ist. Mir gibt das Frieden und stellt mich zugleich vor die Aufforderung für diesen Frieden in der Welt einzutreten.

Ja, der Advent ist nicht einfach; denn er fordert uns auf, dass wir uns mit uns selbst auseinandersetzen und mit unserem Verhältnis zu Gott. Da geht es um mich und nicht um andere,
da muss ich mir selber unbequeme Fragen stellen und sie mir selber ehrlich beantworten.

Aber ich weiß, dass Gott zusammen mit mir nachdenkt, dass er bei mir ist und mir zuhört und dass auch für mich gilt: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“

Amen.

Photo by Arthur Humeau on Unsplash

Gebet

Gott, Du kommst in unsere Welt, um das Leben mit uns zu teilen; die schönen und die traurigen Momente, die es mit sich bringt.

Ich bitte dich öffne mich für deine Botschaft der Liebe, öffne mich für dein Kommen und mache mich frei von all dem, was mich von dir trennt.

Amen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.
Amen.

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