Liebe Lesergemeinde!

Erntedankfest singen wir mit Begeisterung den Kehrvers des Liedes EG 508 und oft beten wir es als Tischgebet in der Gemeinde und zu Hause.

Alle guten Gaben
alles, was wir haben
kommt, oh Gott, von Dir;
wir danken dir dafür.

Wir singen und beten es, um für Essen, Trinken und die Vorbereitung einer Mahlzeit zu danken. Wir besingen die Fülle der guten Gaben im Lebenskreislauf. Es erinnert uns an den Ursprung der Schöpfung: alles was wir haben, kommt von Gott, umsonst. Das erfüllt uns mit Dank.

Im Sommer, im Urlaub, genießen wir es über Märkte zu schlendern und dort die Fülle an Früchten in ihrer Vielfalt und Farbenpracht auf uns wirken zu lassen. Den leckeren Duft von frisch gebackenem Brot und Kuchen zu riechen, den Duft von Blumen, von Obst, Gemüse und Gewürzen auf der Zunge schmecken zu können, das ist etwas Herrliches. Und welche Schönheit und Kraft geht vom Anblick eines reifen Getreidefeldes oder einer bunten Blumenwiese aus, die sich im Sommerwind wiegen. All das  macht uns aufmerksam auf Gottes herrliche Schöpfung und die Gaben, mit denen Gott unseren Tisch deckt.

Und es ist genug da für alle! Genug für Mensch und Tier auf der gesamten Erde.

Auch wenn uns in den letzten Jahren immer wieder deutlich wird, dass sich unsere Welt verändert, dass sich das Weltklima verändert. Noch reichen Gottes Gabe für alle wären sie denn gerecht verteilt. Umso wichtiger ist es, dass wir Gottes Schöpfung und all das, was wir zum Leben benötigen in Achtsamkeit reifen lassen. Die Früchte des Feldes fallen nicht vom Himmel. Dahinter steckt viel Mühe und Arbeit. Auch wenn das Wachsen und Reifen ohne unser Zutun geht, es ist viel Arbeit nötig, um dieses Wachsen und Reifen zu begleiten. Umso wichtiger ist unser Dank.

Dank dafür, dass Gott uns das alles schenkt, Dank für Menschen, die sich um Anbau und Viehzucht kümmern. Dank für die, die es auf den Markt bringen, wo wir es kaufen können. Vor allem aber Dank an GOTT!

Unsere Liedzeile fasst das kurz und knapp:

"Alles was wir haben, kommt oh Gott von dir, wir danken dir dafür".

Erntedank - Gott sei es gedankt! Ihm sei Dank für das Geschenk der Schöpfung. Aber mit diesem Dank geht es zugleich auch um unsere Verantwortung. Denn es ist Gottes Wille, dass alle Menschen etwas abbekommen vom Reichtum unserer Welt. Aktionen wie „Brot für die Welt“ und „Misereor“ wollen immer wieder darauf aufmerksam machen. Hilfe vor Ort und Hilfe weltweit ist notwendig, damit wir Gottes Auftrag gerecht werden, die Erde zu bebauen und zu bewahren und alle mit dem zu versorgen, was sie zum Leben brauchen.

Also:
Nicht wegsehen, sondern mithelfen. Wenn nicht wir, wer dann? Eine zweite Chance bekommen wir nicht.

Amen.