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Du bist mein Trost

Liebe Lesergemeinde!

Photo by Gus Moretta on Unsplash

Wann sind sie zum letzten Mal getröstet worden? An den Trost, den man als Kind bekommen hat, erinnern sich sicherlich die meistens Menschen: Wenn das Knie nach einem Sturz aufgeschlagen war; wenn der Spott unserer Spielkameraden zu gemein war; wenn die Schulnoten mal wieder nicht dem eigenen Anspruch genügten; wenn die Welt uns mit sonst einer Ungerechtigkeit empörte - kurz: immer, wenn wir kindlich-trostbedürftig waren, gab es auch jemanden, der diesen Trost spendete. Meistens waren es Mutter, Vater oder die Großeltern.

Aber nun, als Erwachsener? Wie sieht es da mit dem Trost aus? Suchen wir überhaupt noch nach etwas oder jemandem, das oder der trostspendefähig ist? Gestehen wir uns unsere tiefe Trostbedürftigkeit überhaupt noch zu? Oder versuchen wir gar, uns selber Trost zu geben, indem wir uns „etwas Gutes“ gönnen – beim Shopping, im Wellnesszentrum oder im Weinregal?

Am vergangenen Donnerstag haben wir das Fest „Christi Himmelfahrt“ gefeiert. Als Christen glauben wir dem biblischen Bericht, daß Jesus Christus nicht nur auf dieser Erde gelebt hat und gestorben ist, sondern daß er vom Tod auferstanden und wieder zum Vater im Himmel zurückgekehrt ist – eben „gen Himmel aufgefahren“. Die Menschen haben die tröstliche Gegenwart Gottes in seinem Sohn Jesus Christus hautnah, von Angesicht zu Angesicht mitbekommen. Für eine kurze Zeit haben Menschen in diesem gelösten Zustand der Gottesgegenwart leben dürfen. Für sie war es umso verstörender, daß sie nun wieder quasi verlassen und gott-los dastehen sollten.

Jesus weiß das. Und deshalb verspricht er seinen Menschen einen „Tröster“. Das ursprüngliche griechische Wort dafür kann man auch mit „Anwalt“ übersetzen oder wörtlich „der, den man herbeirufen kann“. Jesus Christus verspricht uns jemanden, der auf Zuruf zur Stelle ist, der uns beisteht, wenn wir ihn brauchen. Eine Kraft, die uns wieder mit neuer Zuversicht erfüllt. An anderer Stelle wird diese Kraft auch der „Heilige Geist“ genannt. Das, was uns trösten, ermuntern soll, ist also Gottes Geist. Jesus sagt uns zu, daß wir eben nicht alleine und trostlos auf dieser Welt zurückbleiben, sondern mit Gottes Geist begabt werden!

Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit (Joh 14, 16).

Diese Woche ist im Ablauf des Kirchenjahres die Übergangszeit zwischen der Himmelfahrt Christi und der Erfüllung seines Versprechens durch den „Tröster“, so wie wir es an Pfingsten feiern. Sicherlich ist es eine gute Gelegenheit, unserer eigenen Trostbedürftigkeit nachzuspüren; in uns hinein zu horchen und offen zu werden für die Wirklichkeit Gottes in uns! Denn der, der den Menschen seit Anbeginn seinen Odem, seinen Geist einhaucht, der will auch uns mit seinem Heiligen Geist erfüllen und uns so beistehen und trösten! Amen!

Psalm 27

Der Herr ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten?

     Der Herr ist meines Lebens Kraft;
     vor wem sollte mir grauen?

Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe;
sei mir gnädig und erhöre mich!

     Mein Herz hält dir vor dein Wort:
     »Ihr sollt mein Antlitz suchen.«
     Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.

Verbirg dein Antlitz nicht vor mir,
verstoße nicht im Zorn deinen Knecht!

     Denn du bist meine Hilfe; verlaß mich nicht
     und tu die Hand nicht von mir ab,
     Gott, mein Heil!

Ich glaube aber doch, daß ich sehen werde
die Güte des Herrn im Lande der Lebendigen.

     Harre des Herrn!
     Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!

Halleluja!

Gott ist König über die Völker,
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.

Halleluja!

Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden!

Halleluja!

Oh heilger Geist!

  1. O Heilger Geist, kehr bei uns ein
    und laß uns deine Wohnung sein,
    o komm, du Herzenssonne.
    Du Himmelslicht, laß deinen Schein
    bei uns und in uns kräftig sein
    zu steter Freud und Wonne.
    Sonne, Wonne,  himmlisch Leben willst du geben, wenn wir beten;
    zu dir kommen wir getreten.
  1. Du Quell, draus alle Weisheit fließt,
    die sich in fromme Seelen gießt:
    laß deinen Trost uns hören,
    daß wir in Glaubenseinigkeit
    auch können alle Christenheit
    dein wahres Zeugnis lehren.
    Höre, lehre, daß wir können Herz und Sinnen dir ergeben,
    dir zum Lob und uns zum Leben.
  1. Steh uns stets bei mit deinem Rat
    und führ uns selbst auf rechtem Pfad,
    die wir den Weg nicht wissen.
    Gib uns Beständigkeit, daß wir
    getreu dir bleiben für und für,
    auch wenn wir leiden müssen.
    Schaue, baue,  was zerrissen und beflissen, dich zu schauen
    und auf deinen Trost zu bauen.

EG 130

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