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Bist Du blind?

Liebe Lesergemeinde!

Photo by Ryoji Iwata on Unsplash

 

„Hast du den da gesehen? Wie sieht der denn aus? Nee, das geht ja gar nicht!“ 
Mit welchen Augen sehen wir unsere Nächsten? Das ist die Frage, die uns Jesus stellt. 

„Mit welchen Augen siehst du deinen Nächsten?“, das fragt er dich und mich. Und sein Beispiel ist ganz schön krass: 

Sind wir blind oder werden wir von einem Blinden geführt, und wenn ja: führt das nicht zwangsläufig zu einem Unfall? Oder sind wir so erblindet, dass wir nur noch mit „den Augen der Kritik“ auf andere schauen können? 

„Hast du den da gesehen? Wie sieht der denn aus? Nee, das geht ja gar nicht!“ 

An vielen Stellen weist Jesus darauf hin, dass wir unseren Umgang mit anderen überdenken sollen. Da gibt es das „Bild vom Splitter im Auge des Anderen“, auf den wir hinweisen ohne unseren eigenen Balken wahrzunehmen. Oder mit einem unserer heutigen Bilder: „Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.“ 

Wenn Jesus uns heute sehen würde, dann würde er bestimmt zu uns sagen: „Hey, pack dich erst mal an deine eigene Nase!“ Und er könnte fortfahren: Bevor du urteilst, lern ihn oder sie doch erst mal kennen. Und dann lass Jede und Jeden doch auf seine Art und Weise glücklich werden. 

Jesus war ein sehr toleranter Mensch. Er hat sich zu den Ausgestoßenen begeben, hat mit ihnen gegessen und getrunken, oft zur Verwunderung, ja sogar zur Verärgerung seiner Zeitgenossen. Er war den Menschen seiner Zeit – bis heute – weit voraus. Der Maßstab, mit dem er über Menschen geurteilt hat, war der Maßstab der Liebe und der Barmherzigkeit. Und genau damit beschäftigen sich die Texte des heutigen Sonntags: 

„Einer trage des anderen Last, seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist, richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet vergeltet niemandem Böses mit Bösem!“ 

All diese Worte wollen uns zeigen, wie Jesus Leben gemeint hat, nämlich anders als wir es denken. Es geht nicht darum, dass wir uns profilieren; sondern dass wir zurückstecken, um wahrzunehmen, wie es dem oder der anderen geht. 

  • Es geht um Offensein in der Begegnung mit Fremdem. 
  • Es geht um Offenheit und Wissbegierde gegenüber Unbekanntem. 
  • Es geht um einen Menschen, dem du begegnest, nicht um einen Gegner. 

Jesus will dir mit seinem Leben und seinen Worten Beispiel geben und deshalb kann er uns sagen: „Sei nicht blind! Und geh hin und tu desgleichen!“ Das ist nicht einfach, sondern eine Herausforderung, vielleicht auch eine Zumutung. Aber genau daran können wir wachsen, wachsen hin zum Reich Gottes.

Amen. 

Gebet

Herr Jesus Christus, 

wir sollen offen sein für Menschen, ihnen gnädig und barmherzig begegnen, aber das widerstrebt uns oft. Du hast uns den Heiligen Geist als Tröster und Lehrer geschenkt, der uns immer wieder hilft, neue Wege zu finden, für deine Schöpfung und die Menschen, die in ihr leben, einzutreten. Schenke uns zu all dem deine Kraft; damit wir mitarbeiten am Kommen deines Reiches in unsere Welt. 

Amen. 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.
Amen.

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