Damals wie heute - Krisenzeiten
Liebe Lesergemeinde!
Israel ist von den Römern besetzt und sehnt sich nach Frieden. Willkür und Unterdrückung sind an der Tagesordnung seitens der Römer, aber auch seitens der eigenen Landsleute.. Erinnern Sie sich an Zachäus, den untreuen Zolleintreiber, der seinen Landsleuten den dreifachen Zoll abnimmt, um selber gut leben zu können? „Jeder sorgt zuerst für sich!“ ist seine Devise. Widerstand im Land regt sich, die Volksgruppe der Zeloten steht vor dem Volksaufstand. Plündernd und mordend stellt sie sich den Römern entgegen.
In diese Situation hinein kommt nun Jesus nach Jerusalem, um das Passahfest zu feiern. Wie es Tradition ist im Judentum, will er sich an den Auszug aus Ägypten erinnern und die Befreiung durch Gott in der Hauptstadt, im Tempel, feiern. Kaum durch das Stadttor geritten erkennen ihn die Menschen. „Jesus kommt, Jesus kommt!“, so schallt es durch die Straßen Neue Hoffnung kommt auf, begeistert stimmten die Menschen in den Jubelruf ein:
„Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
Geht es uns in der Krisenzeit des Ukrainekrieges, der Flüchtlingsströme, der Pandemie der Verteuerung dessen, was wir zum Leben brauchen und der bevorstehenden Klimakatastrophe nicht ähnlich wie den Menschen in Israel? Wo ist unsere Hoffnung, wo ist unsere Befreiung? Werden die Politiker den Weg zum Frieden finden? Wird das Elend in der Welt ein Ende haben? Werden wir zurückkehren können zum Alten? Was können wir tun?
Wir greifen auf vertraute Muster zurück: Friedensgebete, Sach- und Geldspenden. Aber vielleicht kann uns der Palmsonntag und das danach kommende Geschehen helfe, weiterzudenken: Damals mussten die Menschen begreifen, dass sie noch so viel planen und wünschen konnten, wie sie wollten, es kam anders.
Jesus erfüllte nicht die Hoffnung der Menschen, Er wurde nicht zum König gekrönt, sondern wurde gekreuzigt. Starb und durfte auferstehen. Er brachte keine neue Gewalt, sondern Frieden. Allerdings einen anderen Frieden als erhofft. Sein Tod und seine Auferstehung veränderten die Welt.
Und ich glaube auch unsere Zukunft wird anders aussehen, als wir sie jetzt erhoffen. Eine einfache Rückkehr zum „Alten“, die wird nicht möglich sein. Wir merken, wie eng die Verknüpfung weltweit gespannt sind. Und zugleich merken wir die weltweiten Nöte von Menschen. Wenn wir an die Geflüchteten, Heimatlosen, Hungernden und Kranken denken und an die Wirtschaft, die sich nur mühsam erholen wird, dann wird sich unser Blickwinkel verändern. Vielleicht werden wir freundlicher miteinander umgehen, wird das Tempo ein wenig langsamer, werden Ansprüche bescheidener. Ganz klar ist: Es liegt ein beschwerlicher Weg vor uns. Aber wir sind auf diesem Weg nicht allein, wir gehen ihn gemeinsam mit vielen Menschen weltweit und wir gehen ihn mit Gott. Durch Jesus Christus ist der Weg vorbereitet und gebahnt.
Es ist Hoffnung am Horizont. Aus der Krise wird neues Leben entstehen, anders als vorher. Aber mit Gottes Hilfe: gelingendes Leben.
Amen.
Gebet
Unsicherheit erfüllt unser Leben, Was wird nun werden; Krieg, Leid und Not, Umweltkatastrophen und Krisen erschüttern die Welt.
Herr, hilf du dort, wo unsere Kraft versagt.
Uns gelingt es nicht, Frieden zu schaffen; zu sehr sind wir gefangen im Alltag der Welt.
Deshalb bitten wir:
Schaffe du Frieden, gib Kraft zur Verständigung und einen Heiligen Geist, der uns die nötigen Ideen schenkt, für diese Welt und die Menschen, die in ihr Leben einzutreten.
Gib uns den Mut, bereits zu sein, unser Leben zu verändern und so daran mitzuwirken, dass diese Welt. Ein friedlicher und lebenswerter Ort auch für die nachfolgenden Generationen wird.
Amen.
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.
Amen.