Termine und Neuigkeiten im Detail

Darstellung des Herrn? Was ist das?

Gedanken Tagesvangelium Lukas 2, 22-35- Die Darstellung Jesu im Tempel

Wann endet eigentlich Weihnachten? Am Abend des 2. Feiertages? An Silvester oder Neujahr? Nach Epiphanias? Oder wechselt das Ende des Weihnachtsfestes je nach Gelegenheit: wenn der Baum anfängt zu nadeln; wenn die Schulferien zu Ende sind; wenn Plätzchen und Stollen aufgegessen sind?

Vielleicht überrascht es Sie etwas, aber nach kirchlicher Tradition endet die Weihnachtszeit am Dienstag dieser Woche, dem 2. Februar. Für die katholischen Christen ist es das Fest „Maria Lichtmess“, ein Marienfest, das früher mit Lichterprozessionen begangen wurde und an die Reinigung Marias nach der Geburt erinnert. In evangelischem Verständnis ist es das Fest der „Darstellung des Herrn“: Jesus wurde nach jüdischem Brauch als erstgeborener Sohn vierzig Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern im Tempel vor Gott gebracht.

Bei dieser Gelegenheit begegnet ihnen ein alter Mann, Simeon. Der wartet zeit seines Lebens darauf, dass Gott sich seinem Volk gnädig zeigen wird. Und nun, kurz vor seinem Lebensende, erkennt er, dass Gott sich in diesem Neugeborenen wirklich offenbart hat. Voller Freude lobt Simeon Gott mit den Worten:

Herr, nun läßt du deinen Diener in Frieden fahren,                
wie du gesagt hast; 

denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
den du bereitet hast vor allen Völkern,

ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.

Äthiopische Ikone, Darstellung des Herrn

Im Lukasevangelium erfahren wir davon direkt nach der Weihnachtsgeschichte. Der Evangelist betont dadurch noch einmal, dass durch die Geburt Jesu das erfüllt wird, was seit alters her Hoffnung und Verheißung für das Volk Israel und für alle Menschen war: nämlich dass Gott seinen Gesalbten, den Messias in die Welt sendet zu unserem Heil.

Gott wird Mensch und geht so den Weg seiner Menschen mit ihnen. Vom ersten Schrei im Stall zu Bethlehem bis zum letzten Stöhnen am Kreuz von Golgatha. Das kann mein Leben verändern, wenn ich diese Botschaft annehme und sie nicht wie den Baum entsorge. Wir können getrost und gelassen allem entgegensehen, was uns im Leben begegnet – auch Corona und letztlich auch dem Tod. Denn in Jesus Christus kommt Gott selbst zu uns, um uns zu sich zu rufen. Diese Erkenntnis endet nicht kurz nach Weihnachten und auch nicht am 2. Februar, sondern sie trägt uns durch das ganze Jahr.

Weihnachtsplätzchen und Weihnachtsbaum sind vergänglich. Das an Weihnachten gefeierte Ereignis aber sollten wir mit in das ganze Jahr, ja, mit in unser ganzes Leben nehmen. Jesus Christus kommt nicht als Saisonerscheinung in diese Welt, sondern als der, der mein ganzes Leben erfüllen, erneuern, bestimmen, erhellen will!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ganzjährig Frohe Weihnachten!

Dank für Gottes Verheißung (Psalm 138)

Ich danke dir von ganzem Herzen,
vor den Göttern will ich dir lobsingen.

Ich will anbeten vor deinem heiligen Tempel
und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue;

denn du hast deinen Namen und dein Wort
herrlich gemacht über alles.

Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich 
und gibst meiner Seele große Kraft.

Es danken dir, Herr, alle Könige auf Erden,
daß sie hören das Wort deines Mundes;

sie singen von den Wegen des Herrn,
daß die Herrlichkeit des Herrn so groß ist.

Denn der Herr ist hoch und sieht auf den Niedrigen
und kennt den Stolzen von ferne.

Wenn ich mitten in der Angst wandle,
so erquickest du mich

und reckst deine Hand gegen den Zorn meiner Feinde
und hilfst mir mit deiner Rechten.

Der Herr wird meine Sache hinausführen.
Herr, deine Güte ist ewig.
Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen.

Gebet und Segen

Guter Gott,

wir danken Dir, dass wir auch in diesem Winter Weihnachten feiern konnten. Es war zwar anders als sonst, und wir haben auf Vieles verzichten müssen - Gottesdienste, Konzerte, Familientreffen. Doch das Wichtigste durften wir erleben und feiern: das Wunder, dass Du selbst in unsere Welt gekommen bist!

In Deinem Sohn Jesus Christus bist Du zu uns gekommen, nicht, um es Dir nach menschlicher Wiese bequem zu machen - im Gegenteil! Du kommst zu uns gerade in der Gebrochenheit unseres Lebens, in Angst und Traurigkeit und Mutlosigkeit. Ja, und Du kommst auch hinein in die dunklen Ecken unserer Seele, in unsere Gleichgültigkeit, unsere Ich-Bezogenheit und unseren Unglauben. Überall da, wo es in uns und um uns dunkel ist, da willst Du bei uns sein mit dem Licht Deiner Herrlichkeit! Danke!

Wir bitten Dich: hilf uns, dass wir den Glanz von Weihnachten mitnehmen in dieses ganze Jahr! Laß das Licht der Weihnachtsbotschaft immer in uns leuchten, damit wir getröstet werden, Mut fassen, Ängste überwinden und uns nicht von anderen Irrlichtern verblenden lassen. Steh uns bei in den Gefahren und Verunsicherungen dieser Monate, begleite die Sterbenden, heile die Kranken, stärke die Helfenden. Sei auch bei allen Familien, dass sie den derzeitigen Lockdown gut überstehen. Hilf uns, dass wir als Deine Kirche Ort des Trostes und der Zuversicht sind.

Das alles bitten wir Dich durch Jesus Christus, in dem Deine Liebe Mensch geworden ist, und mit dessen Worten wir beten:

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
Sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
In Ewigkeit. Amen.

Segenswort

Der Herr segne Dich und behüte Dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchte über Dir und sei Dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.

Zurück

Close Window