Gott kannst du nicht verloren gehen
Liebe Lesergemeinde!
Mit Gott, da hab´ ich nichts mehr zu tun! Das sagen viele.
Immer wieder höre ich das von Glaubensgegnern.
Mit Gott hab´ ich nichts mehr zu tun! Ich bin aus der Kirche ausgetreten.
Oft kann ich diesen Schritt verstehen.
Denn die Geschichten, die mir diese Menschen erzählen, handeln oft von Menschen in der Gemeinde oder Pfarrerinnen oder Pfarrern, die mit ihrer schroffen abweisenden Art und Weise diese Menschen „vergräzt“ haben.
Von Enttäuschungen und Verletzungen höre ich, von Frust, dem Gefühl des Nichtverstandenseins, von Verärgerung und unverarbeiteten Erlebnissen.
Mit Gott hab´ ich nichts mehr zu tun! Ich bin aus der Kirche ausgetreten.
In der Geschichte vom verlorenen Sohn tritt ein junger Mann, der jüngere von zwei Brüdern, aus einer Familie aus. „Vater zahl mir mein Erbe aus.“ Mit dem Geld in der Tasche zieht er in die große Welt, einen traurigen Vater und einen großen Bruder hinter sich lassend.
Jetzt bin ich frei!
Doch seine Erfahrungen zeigen ihm immer wieder: zu Hause war es doch besser. Das Geld geht zur Neige, die angeblichen Freunde wenden sich ab, ja verspotten ihn, als er um Hilfe bittet. Und in letzter Not hütet er sogar die Schweine eines Bauern. Für einen Juden unvorstellbar, gilt doch das Schwein als unreinstes aller Tiere.
Ja, zu Hause war alles besser.
Doch es dauert lange, bis er sich das eingesteht und auch die Konsequenz daraus zieht: Rückkehr nach Hause. Angst und Unsicherheit bewegen ihn. Wie wird er vom Vater und vom Bruder aufgenommen?
Auf dem langen Weg nach Hause wird ihn diese Frage nicht losgelassen haben. Voller Angst nähert er sich dem Hof der Familie, der Vater steht auf der Schwelle des Bauernhauses. Er erkennt seinen Sohn, er rennt los, zieht ihn in seine Arme.
„Vater lass mich als Knecht bei dir arbeiten“, so versucht er den Vater milde zu stimmen.
Doch der ruft die Knechte herbei und lässt ein großes Fest ausrichten.
„Mein Sohn war tot, doch jetzt lebt er wieder!“, so beschreibt er seine Gefühle.
Und der junge Mann weiß gar nicht wie ihm passiert. Frisch gebadet und mit neuen Kleidern darf er feiern, gehört er wieder dazu. Aber da gibt es noch den großen Bruder. Neidisch sieht er auf diese Szene: „Für mich hast du nie ein Kalb geschlachtet und ein Fest ausgerichtet“; so beklagt er sich. Und der Vater wiederholt: „Mein Sohn war tot, doch jetzt lebt er wieder! Alles was mein ist, ist doch dein,“ sagt er zu dem älteren Sohn und „komm und feiere mit!“
Wenn ein Vater sich so über seinen Sohn erbarmt; um wieviel mehr sollte sich Gott dann nicht derer erbarmen, die sich auf die Suche nach ihm als barmherzigen Vater machen.
Gott kannst du nicht verloren gehen, Du kannst dich abwenden, ihn sogar verleugnen. Aber wenn du ihn wirklich suchst, dann wird er sich trotz allem von dir finden lassen.
Amen.
Gebet
Gott, wir danken dir für alle Gaben, die wir dir empfangen haben. In deinem Haus sind wir immer willkommen. Wir bitten dich für die, die auf der Suche sind nach dem richtigen Platz in ihrem Leben. Lass sie eine Aufgabe für ihr Leben finden und entdecken, dass du immer für sie da bist. Viele Menschen wenden sich enttäuscht von dir und von der Kirche ab. Lass deine Tür offen stehen für alle, die dich suchen.
Amen.
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.
Amen.