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Die Trauer macht das Leben schwer ...

Liebe Lesergemeinde!

Ich möchte heute von einem Mann aus unserer Gemeinde erzählen. Als ich ihn kennen gelernt habe, war er schon sehr alt. Ich habe ihn mehrmals zu Hause besucht und wir haben uns viel unterhalten. Eines Tages kam ein Anruf aus der Nachbarschaft, er läge im Krankenhaus und es gehe ihm gar nicht gut. Diese Nachricht war verbunden mit der Anfrage ob ich ihn bitte besuchen könne.

Also bin ich ins Krankenhaus gefahren. Als ich sein Zimmer betrat, habe ich mich erschrocken, denn er sah sehr krank und traurig aus.

Ich habe ihn begrüßt, mich dann an sein Bett gesetzt und wollte mich mit ihm unterhalten. Aber er war sehr schwach und das Sprechen fiel ihm schwer.

Plötzlich sagte er ganz leise:
„Ich glaube, ich muss sterben. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich bin schon alt und habe Schmerzen. Ich hoffe, dass es mir bei Gott gut geht. Sie kennen doch den 23. Psalm.“

Und dann haben wir zusammen den 23. Psalm gebetet.

In Psalm 23 wird Gott als der Gute Hirte beschrieben, der auf seine Schafe aufpasst.
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“
Er weidet mich auf einer grünen Wiese und sorgt dafür, dass ich alles zum Leben habe. Er passt auf uns Menschen auf.

Aber manchmal passieren eben auch sehr traurige Dinge in unserem Leben. Zum Beispiel, wenn ein Mensch krank wird oder stirbt. Dann hat man das Gefühl, dass alles ganz dunkel in und um uns herum ist, dass Trauer und Schmerz uns lähmen. Davon spricht der Ewigkeitssonntag in seinen Texten.

„Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürcht ich kein Unglück, denn du (Gott) bist bei mir,  dein Stecken und Stab trösten mich.“

Gerade wenn wir traurig sind, ist es gut, wenn man weiß, dass man nicht allein ist. Wenn mich ein anderer Mensch in den Arm nimmt und mich tröstet, dann fühle ich mich etwas besser.
Dann ist es ein bisschen heller in mir. Um wieviel besser ist es, wenn Gott mich durch das dunkle Tal der Trauer führt, mich in seine Arme nimmt, tröstet und beschützt.

Damals, am Krankenbett, da war ich auch sehr traurig, weil ich wusste, dass der Mann, den ich besucht hatte, Schmerzen hat und sterben muss. Als ich wieder zu Hause war, habe ich gebetet. Ich habe Gott gebeten, dass er ihn begleitet. So wie ein Hirte seine Schafe beschützt.

Am Ende von Psalm 23 heißt es dann:

„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“

Der Mann ist dann relativ schnell im Krankenhaus gestorben und ich habe ihn beerdigt. Ich habe über Psalm 23 gepredigt und darüber, dass er nun im Hause Gottes wohnen darf,
umfangen von der Liebe und Nähe Gottes, dort wo das Fest des Lebens gefeiert wird.

Ich glaube, dass es ihm dort bei Gott gut geht und er umgeben ist von ganz viel Licht und Wärme. Der Gedanke tröstet mich.

Amen.

Photo by Tom Pumford on Unsplash

Gebet

Du, Gott, bist der Gute Hirte unseres Lebens.
Unser Leben ist begrenzt,
das wollen wir oft nicht wahrhaben.
Wir vertrauen darauf, dass du immer an unsere Seite bist,
im Leben und im Sterben.
Sei bei uns, führe uns durch die dunklen Täler unseres Lebens.
Und am Ende der Zeit hole uns zu dir in deine Ewiges Leben.

Amen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.
Amen.

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