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Gedanken zum Wochenlied

Liebe Lesergemeinde!

Schon Luthers Freund Spalatin betont in der Reformationszeit, wie wichtig Psalmlieder sind. Luther selbst hat einige Psalmen vertont, zwei seiner größten sind sicherlich die Lieder:
„Aus Tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299 und Psalm 130) und „Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362 und Psalm 46).

Gerade die Kirchenmusik hat eine große Bedeutung für die Reformation: „Mit Luthers Liedern hat sich die Reformation um die Welt gesungen“ so betonte immer wieder mein Kirchengeschichtsprofessor Johannes Wallmann in seinen Vorlesungen an der Ruhr-Uni Bochum.

Das Wochenlied „Wohl denen, die da wandeln“ bildet nur einen kleinen Teil der insgesamt 176 Verse des 199. Psalms ab, des übrigens längsten Psalms der Bibel. Das Original des Liederdichters Kornelius Becker hat allerdings 88 Strophen. Heinrich Schütz macht sich nach dem Tod seiner Frau Magdalene an die Arbeit und vertonte die Psalmgedichte Beckers unter anderem eben auch Psalm 119, diese 88 Verse mit der uns bekannten Melodie. Und so entsteht durch Becker und Schütz ein imposantes Lied, von dem wir in unseren Gottesdiensten aber nur 4 Strophen singen.

„Lieder wie dieses, jubelnd, glaubensstark.
So möchte man immer singen können, so möchte man glauben können,
so möchte man geborgen sein in Gott.
So möchte man sagen können:
Es ist gut, Gottes Willen zu kennen und in seinen Geboten zu wandeln.
Mit Gott ist das Leben lebenswert!“
So beschreibt es Prof. Martin Gotthard Schneider.

Ziel des Liedes ist es,  die Verlässlichkeit der Schöpfungsordnung mit dem Wort Gottes in Verbindung zu bringen.

Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit, nach seinem Worte handeln und  leben allezeit; die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss' halten, sind stets bei ihm in Gnad. (EG 295,1

Wer sich bewusst auf Gott einlässt, seinem Wort vertraut, mit ganzem Herzen Gott sucht und Zeugnis ablegt für die Größe und Herrlichkeit Gottes und seine Liebe zu uns Menschen, der wird von Gottes Gnade behütet und umfangen.

Und aus dieser Erfahrung heraus fließt dann wiederrum Dankbarkeit:

2. Von Herzensgrund ich spreche: dir sei Dank allezeit, weil du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Rechte halten, verlaß mich nimmermehr.

3. Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt. Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd. Wenn du mich leitest, treuer Gott,
so kann ich richtig laufen den Weg deiner Gebot.

Diese Dankbarkeit mündet dann ein in ein große Schöpfungslob als Ziel dieser Psalmvertonung.

4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden, durch deine Hand bereit'.

Für mich ist das Ziel dieses Liedes und damit auch verbunden das Ziel des Psalms mir Mut zu machen: Lasse dich mit allem was in deinem Leben passiert, mit den schönen und auch den traurigen Erfahrungen, bewusst und entschieden auf Gott ein.

Richte dein Leben an ihm und seinen Weisungen aus, dann wirst du getragen von der Liebe und Zuwendung Gottes. Denn der Schöpfer lässt seine Schöpfung nicht im Stich.

Amen.

Photo by Chang Duong on Unsplash

Gebet

Allmächtiger und ewiger Gott,

Von Herzensgrund danken wir dir für all das Gute, das du uns schenkst.

Lass uns dein Wort in unsren Herzen bewegen; damit wir erkennen, was dein Wille ist.

Schenke du uns deine Liebe und lass uns leben in deiner Gnade; behütet und getragen von deinem Segen.

Amen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.

Amen.

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