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Gott vergibt mir all meine Schuld. Noch mal Glück gehabt! Oder?

Liebe Lesergemeinde!

In mehreren Geschichten von Jesus hören wir ihn den Satz sagen: „Dir sind deine Sünden vergeben!“
Auch der Verfasser und Beter des Psalm 32 hat das erfahren: die Vergebung seiner Schuld durch Gott, den Herrn. Ähnlich wie in der Bergpredigt beginnt er seinen Psalm mit dem Gotteslob: „Glücklich darf sich jeder schätzen, der….“.

Aus dem Psalm erfahren wir nicht, was passiert ist. Mit seinen Worten fasst der Beter aber das in Worte, was viele Menschen erfahren haben: wie sehr Schuld lähmen kann. Sich selber bewusst zu machen, dass wir in unserem Leben immer wieder Menschen etwas schuldig bleiben, ist eine der schwersten Erkenntnis, die es zu verarbeiten gibt. Wie oft handeln wir nicht so, wie wir es eigentlich wollen, sondern so, wie es von uns erwartet wird oder so wie es bequemer für uns ist.

Und das Bewusstsein „nobody is perfect“ hilft da nur begrenzt. Ja, ich weiß um meine eigenen Fehler, um meine Begrenztheit, um meine Schuld. Und oft denke ich: So geht es nicht mehr weiter!

Das Wissen um meine eigene Fehlerhaftigkeit lähmt mich, raubt mir die Kräfte; nimmt mir die Offenheit und Kreativität. Sich das selber klar zu machen, sich das selber einzugestehen,
ist schwer. Aber erst dann kann es mir mit Gottes Hilfe gelingen, diese Lähmung zu überwinden.

Der Psalm beschreibt:

Doch als ich meine Schuld verschwieg,
verloren meine Glieder jede Kraft….
Doch dann gestand ich dir (GOTT) meine Sünden
und versteckte nicht länger meine Schuld.
Ich sagte: »Ich bekenne dem HERRN meine Vergehen!«
Da hast du die Schuld von mir genommen,
die ich auf mich geladen hatte.

Gott vergibt mir all meine Schuld. Noch mal Glück gehabt! Oder?

Nein, Gott vergibt mir meine Schuld erst dann, wenn ich mir meine Schuld bewusst mache und sie im Gebet vor ihn bringe. Er erwartet von mir die Bereitschaft, etwas zu verändern
und weiß zugleich, dass wir Menschen immer wieder Fehler machen.

Doch der Mensch, der die Vergebung Gottes als Befreiung von Schuld erfährt, den lässt das nicht kalt, der erwacht, der lebt auf, der versucht immer wieder einen neuen Anfang zu wagen.
Der wird versuchen, angerichteten Schaden wieder zu heilen, zerbrochene Beziehungen wieder herzustellen,

Amen.

Photo by Melanie Stander on Unsplash

Gebet

Glücklich darf sich jeder schätzen,
dessen Vergehen vergeben werden,
dessen Sünden zugedeckt sind.
Glücklich zu preisen ist der Mensch,
dem der HERR die Schuld nicht anrechnet.
So täuscht er sich nicht über sich selbst.
Doch als ich meine Schuld verschwieg,
verloren meine Glieder jede Kraft.
Ich stöhnte den ganzen Tag.
Tag und Nacht spürte ich,
wie deine Hand mich niederdrückte.
Ich lag da wie ein Feld,
das die Sommerhitze ausgedörrt hat.
Doch dann gestand ich dir meine Sünden
und versteckte nicht länger meine Schuld.
Ich sagte: »Ich bekenne dem HERRN meine Vergehen!«
Da hast du die Schuld von mir genommen,
die ich auf mich geladen hatte.
Deshalb soll jeder Fromme zu dir beten,
wenn er in Bedrängnis gerät.
Wenn dann die Wellen hochschlagen,
wird ihn das Wasser nicht erreichen.
Du bist mein Schutz,
bewahrst mich vor Bedrängnis.
Du umgibst mich mit Menschen,
die meine Rettung bejubeln.
Ich will dir Einsicht schenken,
dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.
Ich will dir folgenden Rat geben
und dich im Auge behalten:
»Sei nicht wie das Pferd oder Maultier!
Die besitzen doch keinen Verstand!
Mit Zaum und Zügel muss man
ihren Eigensinn bändigen.
Sonst folgen sie dir nicht!«
Wer sich gegen Gott auflehnt,
wird viele Schmerzen erleiden.
Wer sich aber auf den HERRN verlässt,
den umgibt seine Güte von allen Seiten.
Freut euch über den HERRN und jubelt, ihr Gerechten!
Seid alle fröhlich, die ihr aufrichtig seid!

Amen.

(Psalm 32 nach der Basisbibel)

 

Segen

Gott,
Du zeigst uns den Weg zum Leben.
Dein Wort gibt uns täglich neuen Mut und neue Kraft.
Lass uns für unsere Nächsten da sein;
auf seine Nöte und Sorgen achten.
Er fülle uns mit deiner Liebe, damit wir sie weitergeben an die Menschen,
die auf der Suche nach dir sind.

Amen.

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