Liebe Lesergemeinde!

Pfingsten ist nicht umsonst ein hoher Feiertag, denn in Pfingsten bündelt sich alles Geschehen nach Ostern. Ich möchte sie in drei Schritten mitnehmen in meine Gedanken zu Pfingsten und dem Heiligen Geist.

1. Jesu Botschaft

Was hat Jesus den Menschen seiner Zeit eigentlich wirklich gepredigt? Neben dem Doppelgebot der Liebe , in dem es heißt „du sollst Gott und deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“, sind es mit ziemlicher Sicherheit die Worte der Bergpredigt. Oft nennen wir sie die „Seligpreisungen“. „Selig“, das heißt „voller Glück sein“, „ein absolutes Glücksgefühl haben“ und „mit mir selbst und mit Gott im Reinen sein“. Hören Sie in diesem Zusammenhang noch einmal die Worte Jesu aus Matthäus 5,1-10

Als Jesus aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

2. Himmelfahrt: der Auftrag

Und jetzt, nach seiner Auferstehung, bekommen die Jünger an Himmelfahrt einen ganz konkreten Auftrag. Sie sollen in die Welt hinausgehen und die Botschaft Jesu verkünden. Macht euch auf, geht los, verkündet das, was ich euch beigebracht habe: Die Botschaft der Seligpreisungen, das Doppelgebot der Liebe und vieles mehr. Ganz konkret: Geht los, das macht kein anderer für euch, dass müsst ihr selber tun! Ich kann mir vorstellen, dass es den Jüngern da ganz schön mulmig geworden ist. Jetzt ist Jesus nicht mehr da, wie soll es weitergehen?

Langsam reift in ihnen die Erkenntnis: Jetzt sind wir verantwortlich, jetzt ist keiner mehr da, der sagt „tut dies oder das“. Jetzt liegt die Verantwortung für die Menschen und die Botschaft Jesu bei uns! Aber Jesus „lässt sie nicht im Regen stehen“.  Schon vorher hat er angekündigt:

„Ich werde euch den Heiligen Geist geben, den Geist des Friedens und der Liebe.“

3. Pfingsten: Gottes „Ladestation“ für dein Leben

Pfingsten ist nicht nur der Geburtstag der Kirche, sondern ganz konkret ein Tag, der mit dir verbunden ist. Denn Pfingsten geht es darum, dass Gott den Jüngern den Heiligen Geist geschenkt hat, den Geist der Wahrheit, der Befreiung, der Kreativität, des Mutes. Er ist der Tröster, der Helfer, Ratgeber und Beistand. Der Heilige Geist ist die Kraft Gottes in dir zum Leben und Handeln, also Gottes „Ladestation“ für dein Leben, aus der Du immer neue Kraft schöpfen kannst.

In der Apostelgeschichte 2 wird erzählt, dass er Heilige Geist sich wie Flammen auf die Jünger setzte. Und begeistert von dieser Kraft Gottes gingen sie auf die Straße und erzählten in den verschiedensten Sprachen von Jesus und seiner Botschaft. „Wieso können die plötzlich in allen Weltsprachen reden?“ so wundern sich viele Menschen in Jerusalem, andere spotten: „Die sind ja voll des süßen Weins!“

Wer sich zu Jesus, dem Christus, bekennt und an ihn glaubt, wer von ihm erzählt, wer den Auftrag, den Jesus uns gegeben hat, ernst nimmt, der wird es nicht immer leicht haben.
Der wird auch ausgelacht und verspottet. Aber in der Taufe ist der Heilige Geist auch in dein Herz hineingelegt worden; er erfüllt dich und will dir Kraft schenken für dein Leben und Handeln. Auch für dich gilt der Auftrag Jesu: „Geh hinein in die Welt und erzähle von mir!“

Der Heilige Geist ist Gottes „Ladestation“ für dich! Nun bist du auch Feuer und Flamme! Aber wofür? Für Jesus!

Amen.