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Hört! Hört!

Liebe Lesergemeinde!

Photo by Brett Jordan on Unsplash

In früheren Zeiten war er die Einleitung zu einer elterlichen Tracht Prügel. Heute dient er eher als Ausdruck pädagogischer Resignation und heißt dann soviel wie: „Mach nur so weiter. Du wirst schon sehen, was Du davon hast.“ In jedem Fall ist er in unserem Sprachempfinden negativ besetzt. Entweder bedeutet er: Da ist jemand ist, der die Autorität hat, uns zu sagen, was wir tun sollen. Und tun wir es nicht, dann hat er auch so viel Macht, seinen Willen notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Oder er besagt: Da ist jemand, der meint, es besser zu wissen als ich. Und das gibt er mir auf überhebliche Weise zu verstehen.

Dabei ist der Satz eigentlich gar nicht so schlecht. Wir haben etwas gesagt bekommen. Nun können wir entscheiden, ob wir diesen Worten folgen wollen. Sind wir taub für das Gesagte, oder dringt es zu uns durch? Lassen wir es an uns ran, oder verweigern wir uns? Als Entscheidungshilfe werden wir dann noch darauf aufmerksam gemacht, dass unsere Wahl Folgen für uns selbst haben wird. Wir werden also nicht unserer Eigensinnigkeit überlassen, sondern fürsorglich auf mögliche Konsequenzen hingewiesen.

In ähnlicher Weise wirbt der Schreiber des Hebräerbriefes um seine Leser:

„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht“ (Hebr 3,15).

Dieser Vers steht über diesem Sonntag und der kommenden Woche. Es gibt für uns ein „Heute!“, eine Zeit, in der Gott uns anspricht. Er hat uns etwas zu sagen, und er hat auch Anspruch darauf, dass wir ihm zuhören und seinen Worten folgen. Natürlich hat Gott alle Macht und Autorität, seiner Rede an uns Nachdruck zu verleihen. Aber es muß ja gar nicht auf eine Machtfrage zwischen Gott und uns hinauslaufen, wenn wir bereit sind, mal wirklich zuzuhören und seine Worte zu Herzen zu nehmen. Negative Konsequenzen – was auch immer sie seien – gibt es bei Gott doch nur für den, der sich verschließt, dessen Herz eben „verstockt“ ist. Gott aber tut alles, um unser Herz für sich und sein Wort zu öffnen. Er kommt sogar selbst in diese Welt, um uns zu sich zu rufen. Und als letzte Konsequenz seiner Zuwendung stirbt er für uns am Kreuz. Gottes Wort an uns ist dadurch ganz weit weg von einer Machtfrage. Es ist das Wort der Liebe und Zuwendung! Wollen wir dafür wirklich taub und verschlossen sei?!

Gebet und Segen

Gott, Dein Wort tröstet und befreit.

Es ist Hoffnung und Leben.

Sprich Dein Wort zu den Mächtigen und den Verantwortungsträgern, damit sie Ihr Handeln nach Deinem guten Willen zum Wohle Deiner Menschen ausrichten.

Sprich Dein Wort zu den Verletzten und Kranken, damit sie gesund und zuversichtlich werden.

Sprich Dein Wort zu den Traurigen und Verzweifelten, damit sie Trost und Hoffnung bekommen.

Sprich Dein Wort zu Deiner Kirche, damit sie es weiterträgt.

Sprich Dein Wort zu mir, damit ich Dich erkenne und Dir glaube.

Amen.

 

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