Termine und Neuigkeiten im Detail

Liebt Eure Feinde!

Liebe Lesergemeinde!

Ich aber sage euch, die ihr zuhört:
Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.  (Lukas 6,27+28)

Was Jesus hier sagt, das sind klare und eindeutige Aussagen. Aber hat er das wirklich ernst gemeint? Gerade in der heutigen Zeit fällt es aber sehr schwer, einen Feind zu lieben. Noch schwerer in einem Feind meine Schwester oder meinen Bruder zu sehen, ein Ebenbild Gottes.

Die Entwicklungen der heutigen Zeit blockieren nachhaltig diese Gedanken. Dafür werden uns  zu viele brutale Nachrichten aus den Kriegsgeschehen dieser Welt über die Medien eingespielt. Und die Eskalation nimmt einfach kein Ende. Aber was ist, wenn wir krampfhaft festhalten an Feindbildern und Hass, wenn wir uns nicht davon lösen können? Verleugnen wir dann nicht den Auftrag, den Jesus Christus uns gegeben hat?

Jesus hat seine Worte ernst gemeint - ohne Wenn und Aber.

Und er selbst hat uns die Liebe zu seinen Feinden bis zum bitteren Ende, vorgelebt – ja er hat für sie gebetet: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Jesus konnte seinen schlimmsten Feinden und Gegner vergeben und für sie beten. Und das als Beispiel nehmend ist für mich klar: Feindesliebe bedeutet „Vergeben“ und „Beten“ und damit meinen „Feinden“ eine zweite Chance geben. Nur so können wir im Feind das Ebenbild Gottes entdecken. Den Menschen, der wunderbar gemacht ist, der von Gott geliebt wird, den er zu seinem Kind machen will und für den Jesus Christus ebenfalls gestorben und auferstanden ist.

Wenn wir uns das klar machen, dann verändert sich unsere Weltsicht: weg vom Hass zum Vergeben, weg vom Hass zum Gebet.
Franz von Assisi kann beten:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Gott will, dass allen Menschen geholfen wird
und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen,
dass die Liebe Gottes zu uns
und die Liebe der Menschen zueinander
das Größte und Wichtigste in unserem Leben sind.

Gottes Liebe ist stärker als alle Mächte und Gewalten,
die uns von Gott zu trennen suchen.
Deshalb können wir uns auch auf unsere Feinde einlassen,
ihnen vergeben, für sie beten und ihnen eine neue Chance geben.

Denn seine Feinde „besiegt“ man dadurch,
dass man sie zu Freunden macht,
ihnen Gottes Liebe nahebringt,
ihnen Gottes Liebe und seinen Segen zuspricht
und für sie betet.

Amen.

Photo by GR Stocks on Unsplash

Gebet

Gebet und Bekenntnis mit Worten von Dietrich Bonhoeffer:

„Ich glaube, dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“
                                                                                                         

(Dietrich Bonhoeffer, 1943)

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.

Amen.

Zurück

Close Window