Liebe Lesergemeinde!

Als Kind habe ich mir immer überlegt, wie soll denn „meines Fußes Leuchte“ aussehen? Soll ich mir meine Taschenlampe auf die Turnschuhe kleben, damit der Weg vor mir ausgeleuchtet wird? Und welcher Weg soll da ausgeleuchtet werden?

Was sich damals in meiner kindlichen Naivität noch nicht verstanden habe, heute aber weiß, ist, dass unser Leben immer wieder aus Neuaufbrüchen, Umbrüchen, großen Einschnitten besteht.

Nach der Schule beginnt das Berufsleben, dann kommt die Familie ins Spiel, Reisen, berufliche Veränderungen, Wohnortwechsel, neue Freunde kennenlernen, …. All das sind große Auf- und Umbrüche in unserem Leben, denen wir uns stellen müssen. Manche fallen schwerer als andere, manche sind trauriger, andere fröhlicher Natur. In jüngeren Jahren fallen Veränderungen leichter, wenn man älter wird, ist es oft schwerer, sich auf neue Gegebenheiten einzulassen. In der heutigen Zeit scheint die Welt aus den Fugen geraten zu sein. Krieg, Erdbeben, gesellschaftliche Zerwürfnisse -  all das macht uns Angst und Sorge.

Ein Licht auf dem Weg können wir da gut gebrauchen. Ein Licht, das uns Orientierung und Trost schenkt, dass uns Wärme und Nähe vermittelt und uns sagt: Gott ist bei Dir.

Gottes Wort will so ein Wegweiser sein, der uns in allen unseren Situationen Hilfe anbietet. Hier geht es nicht um irgendwelche fragwürdige Hilfsmittel, sondern ganz konkret um die Botschaft unseres Gottes, der sagt: „Ich will immer bei dir sein.“

Seine Worte geben mir Antwort auf die Frage: Was trägt mich denn in all diesen Auf- und Umbrüchen, was trägt mein Leben?

• Gott!
• Gottes Wort.
• Gottes Nähe.
• Gottes Trost.
• Gottes Hoffnung.

Das Licht Gottes ist nicht ein Blitzlicht, das aufblinkt und uns dann wieder in der Dunkelheit stehen lässt. Auf der Abenteuerreise durch unser Leben haben wir eine ständige Begleitung unseres Gottes. Vielleicht nehmen wir sie mal stärker und mal weniger stark wahr. Aber sie ist da. Gottes Licht leuchtet für uns und will unseren Schritten auf dem Lebensweg das nötige Licht geben, damit wir uns zurechtfinden. Deshalb kann Jesus von sich sagen:

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)

Leben heißt immer wieder aufbrechen, gezwungen oder freiwillig. Aber wir müssen uns deshalb nicht allein fühlen. Nehmen wir doch Gottes Wort, nehmen wir Jesus Christus ganz neu in unser Leben auf. Lassen wir sein Licht, seine Liebe unsere Wege begleiten. Und seien wir dabei aber zugleich auch Kanäle, durch welche dieses göttliche Licht und diese unendliche Liebe
weiter fließt zu unseren Mitmenschen und in die ganze Welt, als Menschen und als Kirche „nahe bei Gott – nahe bei den Menschen“. Gott ist mit uns, Jesus Christus ist bei uns, sein Wort begleitet uns.

"Dein Wort, Herr, ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

Amen.