Okuli „Meine Augen sehen stets auf den Herrn“
Liebe Lesergemeinde!
Meine Augen schauen….
mal nach rechts oder nach links, nach oben oder nach unten.
Aber was schauen sie? Was sehen sie? Die Menschen neben uns? Die Decke der Kirche? Den Boden, die eigenen Füße?
Im Moment sehen sie viel Elend in aller Welt. Wie konnte sich der Friede so schnell verändern? Mehr als ein Jahr erleben wir hautnah das Elend von Not, Krieg und Heimatlosigkeit. Meine Augen sehen voller Sorge in die Zukunft. Was wird werden?
Das Psalmwort sagt: „Meine Augen schauen stets auf den Herrn.“
Doch das fällt schwer, weil ich durch so vieles andere abgelenkt bin. Hektik erfüllt mein Leben, Stress und Zeitnot. Wie kann ich da Gott sehen?
Vielleicht können wir von einem Mann in Jericho lernen. dieser Mann heißt Bartimäus. Jesus und seine Jünger kommen in die Stadt Jericho.
„Und als er (Jesus) aus Jericho wegging,
er und seine Jünger und eine große Menge,
da saß ein blinder Bettler am Wege,
Bartimäus, der Sohn des Timäus.
Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war,
fing er an zu schreien und zu sagen:
Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Und viele fuhren ihn an, er solle stillschweigen.
Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her!
Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich!
Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich für dich tun soll?
Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde.
Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.
Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.“
(Markus 10, 46-52)
Bartimäus bittet darum, sehen zu können, er bittet darum, dass seine Augen geöffnet werden für all das, was in der Welt passiert und er erlebt zugleich „Gott sieht mich!“
Gott sieht seine Angst und die Ungewissheit und er steht ihm in der Angst bei. Gott sieht die Einsamkeit und die Verunsicherung von Bartimäus und ignoriert das nicht. Gott sieht angespannten Nerven und die unbeantworteten Fragen und schenkt Gelassenheit. Gott schenkt ihm Frieden und Hoffnung.
Ich glaube, dass ich nur bekennen kann, „Meine Augen sehen stets auf den Herrn“, weil Gott mich sieht, weil er mich begleitet, weil er seinen Segen auf mein Tun und Handeln legt und mir innerlich Frieden und Konzentration schenkt.
Amen
Gebet
Allmächtiger und ewiger Gott,
öffne unsere Augen für diese Welt und alles, was in ihr lebt. Sieh auf uns gnädig herab und vergib uns unsere Schuld. Sieh auf uns und lass uns niemals allein. Hilf uns mit offenen Augen Lösungen für die Probleme unserer Welt zu suchen. Schenke uns dafür deinen Geist der Kreativität.
Amen.
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.
Amen.