Liebe Lesergemeinde!

Mal ehrlich! -
Wie ehrlich bist du zu dir selbst?

Ehrlichkeit muss bei dir selbst beginnen, sonst kannst du dich in deinem Leben nicht verändern. Aber Ehrlichkeit gegen sich selbst ist auch ganz schön anstrengend.

Ich muss mir gegenüber Fehler und Schwächen eingestehen, ob es das Rauchen ist, der Kaffee oder die Selbstbelohnung durch Schokolade, wenn etwas gelungen ist.

Frage dich selbst: „Wo machst du dir etwas vor? Und wenn ja warum? Was kann ich tun, um mich und mein Leben zu verändern, um mich dann besser zu fühlen?“ Gelingt es mir ehrlicher mit mir selbst umzugehen, dann hat das auch Konsequenzen für meinen Umgang mit anderen Menschen und mit Gott. In unserer Leistungsgesellschaft ist das aber gar nicht so einfach. Wie heißt es so schön: „Das Leben bestraft den, der zu spät kommt!“

Bloß keine Schwächen zugeben, bloß nicht die Selbstbeherrschung verlieren, bloß nicht das Ruder aus der Hand geben. Wie würde ich denn dann dar stehen! Was ein Glück, dass das vor Gott anders ist. Gott sieht mich so, wie ich bin.

Er sieht meine Fehler und Macken, meine Stärken und Schwächen, mein Versagen und meine Schuld. Er sieht aber auch meine Freude und meine Lebendigkeit, meine Kreativität und Hilfsbereitschaft, mein Engagement für andere. Sei ehrlich zu dir selbst; denn Gott sieht dich so wie du bist.

Für mich ist das eine tröstliche Botschaft, die mir den Mut gibt, Schwächen und Fehler einzugestehen, andere mitzunehmen auf meine Lebensreise mit all ihren Fragen und Zweifeln. Aus den Gesprächen und dem Gedankenaustausch mit Menschen in der Gemeinde und in meinem Freundeskreis gewinne ich immer wieder neue Kraft. Und aus dem Gebet.

Abends kann ich Gott all das anvertrauen, was ge- und misslungen ist. Ich kann ihn um Ruhe für die Nacht bitten, um Kraft zu tanken für den kommenden Tag. Und am Morgen kann ich ihm für die Nacht danken und den Tag und all die Aufgaben und Begegnungen, die er bringen wird, aus Gottes Hand nehmen.

Gott sieht mich so, wie ich bin; er weiß um mein Leben, er kennt meinen Namen und ist mit mir unterwegs. Deshalb: sei ehrlich zu dir selbst, Gott ist bei dir.

Amen.