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Sonntag Invokavit: Der Sündenfall

Liebe Lesergemeinde!

Wir alle kennen die Geschichte von Adam und Eva, der Schlange und dem Apfel.

Und träumen wir nicht alle vom Leben im Garten Eden; dort wo alles gut und geregelt ist; wo wir wie im Schlaraffenland leben können? Aber worum geht es wirklich in dieser Geschichte?

Zum einen geht es um die Frage: Wie kommt das Böse in unsere Welt? Zum anderen: Von welcher Veränderung erzählt die Geschichte eigentlich? Die uns so gut bekannte Geschichte vom Garten Eden und dem Sündenfall will in uns die Erkenntnis wecken, dass die Zeit der Unschuld vorbei ist. Ab jetzt müssen wir für alle Entscheidungen, die wir treffen, die Verantwortung selber übernehmen.

Für alle Konflikte auf dieser Welt sind wir als Menschheit selber verantwortlich. Und das fängt im Kleinen bei uns selbst und unserem Leben an und zieht sich durch bis in die großen Konflikte und Kriegsgeschehen unserer Zeit. Wir selber nehmen die Schöpfungsverantwortung, die Gott uns übertragen hat, nicht richtig und vollständig wahr. Wenn wir dem Auftrag Gottes folgen, „die Erde zu bebauen und zu bewahren“, dann schließt das den Willen nach einem umfassenden Schöpfungsfrieden ein. Wir aber sind allzu schnell mit dem Satz dabei „Ich war das aber nicht!“. Wir können gar nicht oder nur sehr beschränkt alle Dimensionen unseres Handelns erfassen. Was bleibt, ist deshalb das schlechte Gewissen und der Versuch mich herauszureden. Aber hat es dann das Paradies überhaupt gegeben, den Zustand, in dem alles im Lot war?

Die Geschichte von 1. Mose 3 beschreibt einen Zustand, in dem Gott der ist, der alles lenkt und regelt. Wir können also darauf vertrauen, dass Gott diejenige aller möglichen Welten verwirklicht hat, welche die Auswirkungen für alle Beteiligten am besten austariert. Das Bild des Paradieses aber bleibt für uns ein Sehnsuchtsbild. Gott mutet uns die Aufgabe zu, aus diesem Sehnsuchtsbild heraustreten. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns den Realitäten des Lebens stellen und versuchen, unsere Schöpfungsverantwortung wahr zu nehmen.

Aus diesem Blickwinkel erhält dann auch die Frage nach dem Bösen dann eine Antwort. Das Böse kommt durch uns Selbst, es ist das Gegenteil der Freiheit, die Gott uns geschenkt hat. Wir sollen zum Guten handeln mit den Begrenzungen, die unser Leben ausmachen. Aber das heißt nicht, dass wir verzichten, zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Das wäre der falsche Weg! Der Auftrag Gottes ist klar, siehe 1. Mose 1,27-31 und 1. Mose 2,15.

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde,
zum Bilde Gottes schuf er ihn;
und schuf sie als Mann und Frau.

Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen:
Seid fruchtbar und mehret euch
und füllet die Erde
und machet sie euch untertan
und herrschet über die Fische im Meer
und über die Vögel unter dem Himmel
und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

Und Gott sprach:
Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde,
und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.

Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm,
das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben.
Und es geschah so.
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“

„Und Gott der HERR nahm den Menschen
und setzte ihn in den Garten Eden,
dass er ihn bebaute und bewahrte.“

Amen.

Der Sündenfall - Michelangelo

Gebet

Allmächtiger Gott,

wir erleben die zerstörerische Kraft des Bösen in unserem Leben und in unserer Welt.

Manchmal erschrecken wir auch über uns selbst, denn immer wieder treiben uns boshafte Gedanken um, kommen uns kränkende Worte über die Lippen. Zu dir Gott nehmen wir Zuflucht,
birg uns in deiner rettenden Nähe und reiß uns aus dem Sog des Bösen.

Amen.

 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.

Amen.

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