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Emmaus – eine Mit-Geh-Geschichte

Liebe Lesergemeinde!

Zwei Jünger halten es nicht mehr aus.

Jesus ist am Kreuz gestorben. Nichts wie weg vom Ort des Geschehens, hier erinnert alles an seinen Tod, hier regiert Angst und Furcht.

Jesus ist tot, alles ist vorbei.

Ich kann die Jünger gut verstehen. Aber was nun? Wohin? Ab nach Hause, dahin, wo man Geborgenheit und Sicherheit fühlt.

Erstes Etappenziel: Emmaus!

Auf dem Weg dahin reden sie und schweigen. Immer wieder kommen sie auf das gerade Erlebte zu sprechen. Trauer und Entsetzen bedrücken sie. Plötzlich und unerwartet stößt ein weiterer Mann zu ihnen.

„Kann ich ein Stück mit euch gehen? Hey, was ist mit euch los? Erzählt mir, was euch bedrückt!“

So könnte der Fremde das Gespräch begonnen haben. Und die beiden Jünger Jesu erzählen erneut die Geschichte. Es tut gut, dass da Einer Anteil nimmt.

„Weißt du denn nicht!... Jesus wurde gekreuzigt… Wir haben gehofft, er sei der Messias und würde Israel befreien…. Und dann ist auch noch sein Leichnam verschwunden…. Die Frauen haben erzählt, ein Engel habe ihnen gesagt, er sei auferstanden…. Alles Quatsch!...  Wir sind weggelaufen, weil wir es nicht mehr aushalten konnten.“

Doch statt anteilnehmend die Jünger zu trösten, sagt der Fremde: „Oh ihr Törichten! Musste Jesus nicht am Kreuz sterben, um in die Herrlichkeit Gottes einzukehren?“

Doch der Groschen fällt nicht, noch immer merken die beiden Jünger nicht, wer da mit ihnen spricht. Als es Abend wird, erreichen die drei Emmaus und als der Fremde gehen will, da laden sie ihn ein mit Ihnen zu Abend zu essen.

„Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget!“

Und dann erst, als der Fremde beim Abendmahl das Brot nimmt und den Wein, da erkennen sie wer da bei ihnen sitzt: Jesus, der Auferstandene, Christus!

Und dann ist Jesus verschwunden. „Mensch waren wir dumm! …. Haben wir in unserem Inneren nicht längst gemerkt, wer das war?“

Manchmal geht uns auf unserem Lebensweg Jesus verloren. Manchmal haben wir das Gefühl, vor allem weglaufen zu müssen. Manchmal verschließt Traurigkeit und Trauer unsere Wahrnehmung. Aber die Jünger dürfen erfahren: Da ist einer, der mitgeht, da ist einer, der zuhört, da ist einer, der uns hilft, zu verstehen.

Immer wieder begegnen uns in unserem Leben Menschen, die uns helfen, auf den Weg des Leben zurückzukehren. Menschen, die helfen, wenn wir sie in die Mitte nehmen und teilhaben lassen an Sorgen und Ängsten, an Freud und Leid.

„Herr bleibe bei uns, denn es wird Abend werden und der Tag hat sich geneiget!“, so bitten die Jünger den Fremden, der mit ihnen unterwegs ist. Und vielleicht sollten auch wir die Menschen einladen, die uns helfen. >Geteiltes Leid ist halbes Leid<, sagt ein Sprichwort. Im Miteinander reden, im gemeinsamen Singen und Beten, Essen und Trinken, da helfen wir uns nicht nur untereinander, sondern da begegnen wir Jesus.

Denn Jesus sagt zu uns: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.!“.

Amen.

Photo by Jonas Weckschmied on Unsplash

Gebet

Allmächtiger und ewiger Gott!


Dein Sohn Jesus geht alle Wege mit uns, auch die Umwege und Irrwege. Lass uns deine Nähe erkennen, damit wir aus dem Nebel unseres Alltags heraus dich entdecken. Deine Liebe umfängt, tröstet und ermutigt uns zum Leben. Lass uns zu Menschen werden, die anderen die Botschaft deiner Liebe bringen. Denn: Jesus Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!.

Amen

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.

Amen.

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