Wer nur den lieben Gott lässt walten...
Liebe Lesergemeinde!
Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit.
Den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.
Was helfen uns die schweren Sorgen, was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen, beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid, nur größer durch die Traurigkeit.
Man halte nur ein wenig stille und sei doch in sich selbst vergnügt,
wie unsers Gottes Gnadenwille, wie sein Allwissenheit es fügt;
Gott, der uns sich hat auserwählt, der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.
(EG 369, 1-3)
Der 9. Sonntag nach Trinitatis beschäftigt sich mit unserer Einstellung zu Gott und unserem Versuch, mit eigenen Mitteln Sicherheit in unserem Leben zu erreichen. Die Texte des Sonntags erzählen vom „Haus, das auf Sand gebaut wird“ (Mt 7,24-27), oder von dem Knecht, der sich nicht traut, das ihm anvertraute Geld einzusetzen und gewinnbringen anzulegen (Mt 24,14-30).
Es geht um das Thema: „Wage etwas, um mitzuwirken am Kommen des Reiches Gottes. Setze die Gaben, die Gott dir geschenkt hat, gewinnbringend ein für die Welt und die Menschen,
die in ihr wohnen, ja für die ganze Schöpfung.“ Das aber kann dir nur gelingen, wenn du dich voll und ganz auf Gott einlässt; ihm dein Leben widmest und dein Tun an seinen Geboten ausrichtest.
„Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut“, dichtet der Liederdichter Georg Neumark 1657. Neumark greift in seinem Lied selbstverständliche Lebensweisheiten auf, denn wer baut sein Haus schon auf Sand? Nein, richte dich auf, lass dich auf Gott ein und lass dich nicht immer von deiner Vergangenheit und ihren Nöten und Sorgen niederdrücken.
Denn das hilft dir nicht weiter. Ganz im Gegenteil: das zerstört dich auf Dauer.
Sei doch einfach mal zufrieden mit dem, was du hast und renn nicht immer dem hinterher, was du angeblich brauchst. Ich glaube, das ist in unserer heutigen Zeit ein guter Rat, denn allzu schnell lassen wir uns vom Trend der Zeit verführen. Brauchen wir wirklich all das, was uns die Werbung vorgaukelt? Brauchen wir wirklich all das, was die anderen haben? Mich beschäftigt diese Frage immer wieder.
Denn bei vielem, was ich besitze, wie z.B. bei meinem Handy oder PC), wird mir eingeredet, dass man es öfter mal neu kaufen sollte, weil es schöner, schneller, effektiver sei.Aber brauche ich es wirklich und was hat mein Konsum für Folgen? Wenn ich mich auf das besinne, was wirklich wichtig ist für mich und mein Leben, dann werde ich feststellen, dass das zunächst einmal Gott ist. Gott, der mich ins Leben geschickt hat, damit ich seine Welt „bebaue und bewahre“. Und ich werde feststellen, dass nicht alles was möglich ist auch sinnvoll ist. Ich kann mit viel weniger auskommen, als man denkt. Wir werden in den kommenden Jahren noch vieles neu Denken müssen, angefangen haben wir schon, aber für unsere Welt ist es „fünf vor zwölf“.
Gott vertrau auf unser Denken und Handeln. Und so bleibt uns nur, das zu tun, was der Liederdichter Georg Neumark uns in der siebten Strophe seines Liedes empfiehlt:
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen, so wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verläßt er nicht.
Amen.
Gebet
Allmächtiger und ewiger Gott,
ich will auf dich vertrauen und mich an deine Gebote und Spielregeln ahlten.
Das fällt mir oft schwer, weil der Großteil der Menschen anders handelt.
Gib du mit Mut, Kraft und Kreativität,
meine Gaben in dieser Welt
zum Nutzen aller einzusetzen.
Lass uns deinen Auftrag,
diese Erde zu bebauen und zu bewahren,
ernst nehmen
und lege auf all unser Tun und Handeln seinen Segen.
Amen.
Segen
Gott,
Du zeigst uns den Weg zum Leben.
Dein Wort gibt uns täglich neuen Mut und neue Kraft.
Lass uns für unsere Nächsten da sein;
auf seine Nöte und Sorgen achten.
Er fülle uns mit deiner Liebe, damit wir sie weitergeben an die Menschen,
die auf der Suche nach dir sind.
Amen.